Streetworker auf Plärrer: Alkohol und Langeweile als Probleme

Dieser Artikel von Christian Mühlhause erschien in der Augsburger Allgemeinen vom 02. April 2013.

Streetwork_Plärrer

Streetworker kümmern sich auf dem Plärrer um junge Besucher. Auf dem Plärrergelände selbst passiert inzwischen nur noch sehr wenig. Probleme gebe es eher im Umfeld. 

Der Plärrer lockt Hunderttausende mit dem Versprechen auf Spaß und Party an. Doch wo viele Menschen sind, da kommt es auch zu Reibereien. Um Auseinandersetzungen zu verhindern, patrouilliert die Polizei permanent auf dem Festgelände und auch der Stadtjugendring ist seit mehreren Jahren mit seinen Streetworkern vor Ort. Diese sind jeden Abend zu zweit unterwegs. Die Sozialpädagogen kennen viele Jugendliche aus ihrem Arbeitsalltag in den Stadtteilen.

„Der Plärrer ist ein Ereignis, wo man die Jugendlichen geballt antrifft“, sagt Streetworker Dieter Hegner. Er arbeitet sonst im Osten der Stadt und ist unter anderem für Lechhausen und Hochzoll verantwortlich. Gemeinsam mit seinem Kollegen Paul Waninger ist er von 19 bis 23 Uhr auf und rund um den Plärrer unterwegs. Waninger ist für den Bärenkeller und Oberhausen zuständig.

Bei dem derzeitigen kalten Wetter sind es vor allem Jugendliche aus seinem Bereich, die zum Plärrer kommen. „Die gehen zweimal über die Straße und sind da. Der Lechhauser überlegt sich das bei der Kälte“, so Hegner. Überhaupt habe das Wetter einen großen Einfluss. Wenn es beispielsweise aus Gießkannen regnet und alle nach Hause flüchten, dann machen auch die Streetworker eher Schluss, weil nichts mehr los ist.

In Stresssituationen Leute aus dem "Tunnelblick" holen

„Die größten Probleme sind der Alkohol und die Langeweile. Wenn das Geld schnell alle ist, wissen manche Jugendliche nichts mehr mit sich anzufangen und machen sich wichtig“, sagt Hegner.

Kennt er sie, versucht er deeskalierend zu wirken. Ist es nicht der Fall, gehen er und sein Kollege dazwischen, um die Streithähne zu trennen. Vorrangig sei dabei aber immer die eigene Sicherheit. Gegebenenfalls rufen die beiden auch die Polizei. In Stresssituationen gehe es darum, die Leute aus ihrem „Tunnelblick herauszuholen“, sagt Hegner. Dann sei auch in deren Kopf wieder für andere Gedanken Platz und die Situation entspanne sich.

Link zum Artikel der Augsburger Allgemeinen: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Streetworker-auf-Plaerrer-Alkohol-und-Langeweile-als-Probleme-id24667831.html

 

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