In der gestrigen Vollversammlung des Stadtjugendrings hob der Vorsitzende Raphael Brandmiller hervor, dass der Stadtjugendring in diesem Jahr unter anderem damit beschäftigt war, seine Strukturen und Abläufe zu optimieren. Darüber hinaus versucht der SJR in der offenen Jugendarbeit mit der Einrichtung einer Modellregion, neue Wege zu gehen. „Unser Ziel ist es, den SJR zukunftsfähig zu machen, damit er flexibel auf neue Herausforderungen für Kinder und Jugendliche reagieren kann.“, so Raphael Brandmiller.
Sehr zur Freude der Delegierten kündigte er an, dass es auch 2013 wieder das Jugendkulturfestival MODULAR geben wird. Die Vorbereitungen sind bereits im vollen Gange und er sei optimistisch wieder ein anspruchsvolles Festival den jungen Augsburgern bieten zu können. Er beschrieb das diesjährige Festival als einen großen Erfolg, auf das man aufbauen kann.
Zum wiederholten Male sprach der Vorsitzende die chronische Unterfinanzierung des Stadtjugendrings an und mahnte an, dass die Stadt klare Ziele benennen soll, wohin die Reise in der Sozialpolitik gehen soll. „Sparen nach dem Rasenmäher Prinzip, wie dies in der Vergangenheit geschah, ist keine nachhaltige Politik, sondern nichts anderes als Mangelverwaltung.“ Gleichzeitig bot er der Stadt an, in einen konstruktiven Dialog zu treten, um die Herausforderungen der Zukunft im Bereich Jugendarbeit zu meistern.
In einem Impulsreferat machte Johanna Maierbeck deutlich, wie wichtig ein differenzierter Blick auf die Lebenswelten Jugendlicher für die Jugendarbeit ist. „Es gibt nicht die Jugend. Jugend ist eine soziokulturell sehr heterogen Gruppe“, so eine der zentralen Ergebnisse der Sinus Jugendstudie U18. Jugendliche stehen unter Druck. Sie spüren genau, dass sie oft nur an ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Bildungserfolgen gemessen werden. G8, Kürzung der Studienzeiten sowie Wegfall des Wehr- bzw. Zivildienstes beschneiden maßgeblich die Zeitressourcen der Jugendlichen und damit ihren möglichen Einsatz für die Jugendarbeit.
Johanna Maierbeck erläuterte die Merkmale der sieben Lebensweltmodelle der Studie. Aus ihrer praktischen Arbeit als Diözesanvorsitzende weiß sie, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Zielgruppe für die eigene Verbandsarbeit ist. Sie ermutigte die Delegierten mit Hilfe der Erkenntnisse der Studie einmal genau hinzuschauen. Wen erreiche ich mit meinem Angebot und wen nicht? In sogenannten Flüstergruppen diskutierten im Anschluss die Delegierten über die Bedeutung der zentralen Aussagen für ihre Jugendarbeit.
Zentrale Ergebnisse der Sinus Jugendstudie U18 zum Download