Maßnahmen für ein sauberes Festival: Das Umweltkonzept des Modular Festivals

Großveranstaltungen wie das Modular Festival sind mit Umweltbelastungen verbunden. Daher hat der Stadtjugendring Augsburg (SJR) gemeinsam mit erfahrenen Partnern Maßnahmen entwickelt, welche die Belastungen der Umwelt durch das Festival auf ein Mindestmaß reduzieren sollen. „Das Modular Festival hebt sich in Punkto Umweltschutz schon seit einigen Jahren von vielen anderen Festivals deutlich ab. Augsburg ist schließlich Umwelt- und Fairtrade-Stadt. Diesen Titel zu leben, ist Teil unseres Bildungsauftrags und erwarten wir auch von unseren Partnern und unserem Publikum“, so SJR-Vorsitzender Franz Schenck.

So wird dieses Jahr im Produktionsbereich, vor den Bühnen und an anderen sensiblen Stellen ein Bodenschutz aus Plastik verlegt, um Bodenverdichtungen und -schäden im Wittelsbacher Park zu vermeiden. „Gerade beim Aufbau wird mit Bodenschutzplatten sehr darauf geachtet, dass schwere Baumaschinen keinen direkten Bodenkontakt haben und die Wurzelschutzzonen nicht beeinträchtig werden“, so Festivalleiter Christoph Elwert. Bezüglich der CO2-Reduktion hat der „Arbeitskreis Nachhaltigkeit“ des SJR bereits 2016 eine Emissionsumfrage durchgeführt, die auch 2017 weitergeführt wird. Aus dieser geht hervor, dass drei Viertel der Festivalbesucher zu Fuß, mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad angereist sind. „Neben der zentralen Lage des Festivals und den wenigen Parkmöglichkeiten um das Festivalgelände wollen wir mit der extra eingerichteten Fahrradgarderobe vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband e. V.) zusätzlich die Besucher sensibilisieren, das Auto daheim stehen zu lassen oder Fahrgemeinschaften zu bilden, um den CO2-Ausstoß weiter zu verringern“, so Schenck.

Bei der Verpflegung setzt der SJR auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Die Gastronomen sind auffordert, umweltfreundliches Verpackungsmaterial zu verwenden und Müll zu trennen. Ebenso werden die Deko für das Festivalgelände aus alten Werbebannern, Ticketbändchen und Papiermaterial in Upcycling-Workshops sowie umweltfreundliche und wiederverwendbare Sitz- und Standmodule von Studierenden der Hochschule Augsburg produziert und wiederverwertet. Damit der täglich anfallende Müll nicht auf der Wiese landet, sind auf dem Gelände über 40 mit Blumen dekorierte und witzigen Sprüchen versehene Mülltonnen verteilt, die regelmäßig geleert werden. „Wir sensibilisieren so unsere 300 Volunteers und hoffentlich auch die Besucher zu einem umweltfreundlicheren Verhalten auch nach dem Festival“, so Jonas Riegel, der für das Umweltkonzept mitverantwortlich ist.

Um das Müllaufkommen deutlich zu reduzieren, ist das Verteilen von Flyern und Mustern auf dem gesamten Festivalgelände untersagt. Mit der digitalen Modular-Festival-App, die den Besucher über das Gelände und durch das Programm führt, spart der SJR zusätzlich Unmengen an Papier ein. Anstatt Glasfalschen und Dosen kommt ein Pfandsystem zum Einsatz. Das Pfand kann von den Gästen vor und auf dem Festivalgelände sinnvoll eingesetzt werden. Im Vorjahr kamen so rund 5000 Euro für die Initiative „Viva con Aqua“ zusammen, die sich mit ihren Projekten weltweit für sauberes Trinkwasser einsetzt.

Wer sich noch mehr über das Umweltkonzept des Modular Festivals informieren möchte, kann an der Podiumsdiskussion am Samstag von 18 – 18:45 Uhr teilnehmen. Darin wird auch die neue Initiative „A Better Festival“ vorgestellt, zu der Vertreter der Stadt Augsburg, der Festivals Singoldsand (Schwabmünchen), Sammersee (Ammersee) und des Tollwood Festivals, das als Vorreiter in Sachen Umwelt gilt, geladen sind.

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