Macht abgeben, um teilhaben zu lassen - Expertengespräch zur 18. Shell Jugendstudie

Expertengespräch zur 18. Shell Jugendstudie identifiziert konkrete Handlungsfelder für die Jugendpolitik

Beim gestrigen Expertengespräch des Stadtjugendring Augsburg (SJR) zur 18. Shell Jugendstudie war man sich einig: „Damit Jugendliche demokratische Strukturen einüben können, müssen die politischen Voraussetzungen erst geschaffen werden“, sagte Jugendamtsleiter Joachim Herz. Dazu müssten die politischen Verantwortlichen einen Weg finden, Macht abzugeben, um die Bedingungen für Beteiligungen in der Stadt zu verbessern. So sei nach Meinung von Studien-Co-Autor Ingo Leven das Wahlrecht ab 16 Jahren eine gute und wichtige Überlegung, auch wenn es nicht ganz einfach sei, da Jugendliche keine Geduld für langwierige Verwaltungsprozesse habe. „Deshalb müssen wir anfangen, Geselligkeit als Form der Begegnung herzustellen, um den Dialog zwischen Jugend und Politik zu verbessern und dadurch Ansatzpunkte für jugendliche Teilhabe zu schaffen. Auch Sophie Helminger von der Universität Augsburg stimmte einer Wahlaltersabsenkung auf 16 Jahre zu, weil Jugendliche uns zeigen, dass sie teilhaben wollen.

Wenn es um politische Bildung und Medienpädagogik geht, sei das Fach Politik laut Sophie Helminger von der Universität Augsburg strukturell noch defizitär. So sollen Schülerinnen und Schüler nach gerade mal insgesamt 42 Unterrichtsstunden in der gesamten Schullaufbahn die Grundprinzipien der Demokratie verstehen und bereits anwenden können. „Um junge Menschen wirklich auf die Demokratie vorzubereiten und handlungsfähig zu machen, brauchen wir mehr Stunden in Politischer Bildung und Medienpädagogik. Denn die meisten Jugendlichen werden tatsächlich in der Schule erreicht. Deswegen sei es so wichtig, hier mit adäquaten Bildungsangeboten anzusetzen und auch die Lehrer dahingehend gut ausgebildet werden“, so Helminger.

Diese Punkte möchte SJR-Vorsitzender Jonas Riegel für die Vorstandsarbeit des SJR aufnehmen und weiter an der politischen Beteiligung junger Menschen arbeiten.


zur Startseite

weitere Beiträge