Jugend in Augsburg – kritische Anmerkungen

Stellungnahme des Stadtjugendring Augsburg zu dem Vorfall am Königsplatz vom 06. Dezember 2019

Der tragische Vorfall am Freitag, 06.12.2019 löste auch beim Stadtjugendring Augsburg große Bestürzung aus. Unser tiefes Mitgefühl und Beileid gilt allen Familienangehörigen, Bekannten, Kolleg*innen und Freund*innen der Betroffenen.

Mit unseren Einrichtungen (Jugendhäuser und –treffs) und Projekten (z. B. das Modular Festival) wenden wir uns jungen Menschen in unserer Stadtgesellschaft zu. Diese nehmen wir als Spiegelbild der gesamten Stadtgesellschaft wahr. Ebenso bilden sie unterschiedliche Milieus und Jugendkulturen unserer Stadt ab.

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) betont den Ansatz der Prävention. Junge Menschen benötigen Förderung und Unterstützung, um sich entwickeln zu können und Benachteiligung zu vermeiden bzw. abzubauen. Dieser gesetzliche Auftrag der Jugendarbeit ist für uns Maßgabe allen pädagogischen Handelns. Als Träger der Offenen Jugendarbeit in Augsburg unterstützen wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Stadt (Stadt Augsburg, Polizei, Jugendhilfe etc.) die Bildung präventiver Angebote und pädagogischer Handlungskonzepte im öffentlichen Raum.

Der mediale Diskurs über „die Jugend in Augsburg“ anlässlich der Tragödie am Rathausplatz - insbesondere in den sozialen Medien – wird jedoch den verschiedenen Jugendgruppen unserer Stadtgesellschaft nicht gerecht und zeigt einen wenig differenzierten Umgang mit der Lebensphase Jugend auf. Als Stadtjugendring verwehren wir uns einer fremdenfeindlichen Instrumentalisierung junger Menschen in unserer Stadt und fordern eine Versachlichung des öffentlichen Diskurses.


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