Integration bis zur Abschiebung

Demotivierende Signale an Geflüchtete

Augsburg/20.12.2016. Der vorbildlich in Deutschland integrierte Ahmad Shakib Pouya soll am kommenden Donnerstag nach Afghanistan abgeschoben bzw. „zurückgeführt“ werden. Der Stadtjugendring Augsburg (SJR) hält dieses Signal, das hier an Geflüchtete gegeben wird, für demotivierend und nicht zielführend. „Wenn Integration unter größter Anstrengung zu einer Abschiebung führt, kann diese nicht erfolgreich gelingen. Daher ist ein sofortiger Abbau der massiven Hürden und Einschränkungen durch das Bayerische Innenministerium dringend notwendig“, fordert SJR-Vorsitzender Franz Schenck.

Pouya soll in ein Land abgeschoben werden, in dem er politisch verfolgt und vom Tod bedroht ist sowie vor dessen Einreise das Auswärtige Amt deutlich warnt: „Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. In ganz Afghanistan besteht ein hohes Risiko, Opfer einer Entführung oder eines Gewaltverbrechens zu werden. Landesweit kann es zu Attentaten, Überfällen, Entführungen und andere Gewaltverbrechen kommen.“

Der SJR arbeitet mit vielen jungen Geflüchteten. Die Erfahrungen mit diesen sind durchwegs positiv. „Wir haben täglich mit hoch motivierten, jungen Menschen mit Fluchterfahrung zu tun, die wir über die Jahre zu schätzen gelernt haben. Dabei haben wir stets positive Erfahrungen mit ihnen gemacht. Zur Integration benötigen sie Rollenvorbilder, die sich in unsere Gesellschaft einbringen und auch für eine tolerante Gesellschaft stehen“, so Regionalleiter Dennis Galanti vom SJR-Jugendhaus k15.

Die gelingende Integration junger Geflüchteter ist dem SJR ein wichtiges Anliegen. Daher ruft er auf, Geflüchtete in Augsburg herzlich willkommen zu heißen. Denn Augsburg soll für sie ein zuhause sein, indem sie angstfrei leben und Zukunftsperspektiven entwickeln können. Nur so kann Integration wirklich gelingen.


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