Anti-Alkohol-Koffer

Anti-Alkohol-Koffer

Eine Bestandsaufnahme

Im Jahr 2009 wurden 26.430 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Es ist noch nicht ausreichend gelungen, die 15- bis 20-Jährigen mit gezielten Präventionsmaßnahmen zu erreichen, auch wenn der Anstieg gebremst werden konnte:

In dieser Altersgruppe betrug der Anstieg 2009 jetzt 4,3 % im Vergleich zu 9,3 % im Jahr 2008.

Die rückläufigen Zahlen der Krankenhauseinweisungen bei den 10- bis 15-jährigen Kindern lassen jedoch hoffen, dass eine dauerhafte Trendwende zu erreichen ist.

Die Zahl der 10- bis 15-jährigen Kinder, die aufgrund einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ist rückläufig: 4.300 betrunkene wurden 2009 in Deutschland stationär behandelt. Dies entspricht einem Rückgang um 4 % zum Vorjahr.

Das Projekt

Aufgrund dieser Zahlen und der Feststellung, dass viele unserer Jugendhaus-BesucherInnen einen auffällig hohen und riskanten Alkoholkonsum aufweisen, haben die MitarbeiterInnen der Region West ein Konzept zur Alkoholprävention entwickelt.

Der „Anti-Alkohol-Koffer“, eine mobile Materialsammlung zum Thema „Alkohol“, ist in erster Linie als Arbeitshilfe für LehrerInnen, PädagogInnen und MultiplikatorInnen gedacht, die in unterschiedlichen Kontexten Jugendliche für dieses Thema sensibilisieren.

Der Inhalt des Koffers besteht zum Teil aus umfangreichen Informationsmaterialien, die an die Jugendlichen weitergegeben werden können. Auch Bücher zum Thema, die als Anschauungsmaterial genutzt und eingesetzt werden können, gehören zur Ausstattung.

Neben einer Sammlung von Broschüren zum Thema „Alkohol“ befinden sich im Koffer eine Liste mit Filmtipps, CDs, eine Liste mit Kontaktadressen, Konzepte weiterer Präventionsprojekte, verschiedene Spiele, Postkarten, Aufkleber und Plakate.

Ein wichtiger Bestandteil der Ausstattung sind die Rauschbrillen, die allein oder als Ergänzung zum theoretischen Teil eingesetzt werden können. Rauschbrillen simulieren eindrucksvoll den Zustand der Beeinträchtigung durch Alkohol. Eingeschränkte Rundumsicht, Doppelsehen, Fehleinschätzungen für Nähe und Entfernungen, Verwirrung, verzögerte Reaktionszeit und das Gefühl von Verunsicherung werden durch die Rauschbrillen erlebbar gemacht.

 


Anti-Alk-KofferAnti-Alk-Koffer


Die Zielgruppe

Die direkte Zielgruppe des Anti-Alkohol-Koffers sind Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren. Die unterschiedlichen Materialien, Spielanregungen und Tests können sowohl im schulischen, also verpflichtenden Kontext, als auch im Freizeitbereich z. B. in Jugendeinrichtungen oder in der verbandlichen Jugendarbeit eingesetzt werden.

Natürlich sollen auch MultiplikatorInnen, LehrerInnen, PädagogInnen usw. durch den Koffer erreicht werden. Sie bilden die indirekte Zielgruppe und können sich durch den Koffer selbst Wissen über das Thema „Alkohol“ aneignen bzw. dieses vertiefen. Der Inhalt des Koffers bietet verschiedene Möglichkeiten und Methoden zur Vermittlung dieses Themas.

Das Ziel

Bei der Konzeption des „Anti-Alkohol-Koffers“ standen vor allem die Prävention und Gesundheitsförderung im Vordergrund. Dabei sollen über Wissenstransfer und pädagogische Kontakte Einstellungen, Kompetenzen und Fertigkeiten vermittelt werden, die der Persönlichkeitsbildung dienen und gesundheitsbewusstes Verhalten fördern.

Die Durchführung

Da sich die Idee des Anti-Alkohol-Koffers nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe richtet, kann dieser mit oder ohne geschultem Personal verliehen werden.

Die pädagogischen MitarbeiterInnen der Region West betreuen den Koffer und bieten vorgefertigte Präventionskonzepte für Schulklassen, Jugendgruppen und Berufsschulen an.

Ist das geschulte Personal des Jugendhauses nicht dabei, so ist eine gute Einarbeitung und Vorbereitung durch die/den MultiplikatorIn aus Schule bzw. Verein oder durch durchführende Ehrenamtliche zu leisten. Er bekommt jedoch durch die Auswahl der Inhalte des Koffers viele Anregungen, Ideen und Hilfestellungen durch verschiedene Konzepte, Spielanleitungen, Quiz und Fragebögen.

Der Koffer ist so konzipiert, dass sowohl eine Präventionseinheit von eineinhalb Stunden als auch ein mehrtägiges Projekt zum Thema durchgeführt werden kann.