Im Rahmen der MACH’S-EINFACH Kampagne lud der SJR Augsburg am Donnerstag, den 06. März alle zur Wahl stehenden Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters in die Kantine ein. Unter dem Titel „Check deinen Bürgermeister“ ließen sich alle Kandidaten, abgesehen von Markus Arnold (FDP) und Christian Pettinger (ÖDP), auf den jugendlichen Check ein und traten vor ein gut gelauntes Publikum in der rappelvollen Kantine.
(Fotograf: Christian Menkel)
Dr. Kurt Gribl (CSU), Dr. Stefan Kiefer (SPD), Reiner Erben (Grüne), Peter Grab (Pro Augsburg), Alexander Süßmair (Linke), Volker Schafitel (FW), Thomas Lis (AfD) zeigten sich bereits in der Vorstellungsrunde von ihrer persönlichen Seite und glänzten durch das Vortragen ihrer „größten“ Jugendsünde. So war zum Beispiel der amtierende Oberbürgermeister Herr Dr. Gribl in seiner Jugend Popper (das war so eine Art Hipster in den 80er Jahren) und trug Dauerwelle, der Grüne Reiner Erben verpflichtete sich tatsächlich für vier Jahre bei der Bundeswehr, der SPD’ler Kiefer wählte mit 18 Jahren mal die CSU und Herr Süßmair von den Linken war einmal Gangsta-Rapper.
In der ersten Fragerunde erhielt jeder Kandidat eine persönliche Frage gestellt, die sich aus den Antworten der Kandidaten oder Parteien in unserer MACH’S EINFACH Wahlbroschüre ergeben haben. So wurde zum Beispiel Herr Lis von der AfD nach sozialen Brennpunkten in Augsburg gefragt oder Herr Dr. Gribl nach der Einschätzung aus Sicht eines Jugendlichen zur neuen Planung auf dem Areal des Gaswerks. Mithilfe eines Buzzers konnten die Kandidaten die jeweiligen Antworten kommentieren oder ergänzen. Bereits hier wurden die unterschiedlichen Ansichten einer erfolgreichen Politik für Augsburg deutlich und hitzig wurde es bei der Forderung für den kostenlosen Nahverkehr von Volker Schafitel. Amtsinhaber Dr. Gribl verwies hier ganz klar auf die Frage der Refinanzierung (Kostenpunkt ca. 40 Mio.) und appellierte auch an die jugendlichen Zuschauer sich nicht von solchen relativ aussichtlosen Wahlversprechen blenden zu lassen.
Mit dem OB-Quiz wurde es für die Kandidaten schon etwas kniffliger. Was ist ein Selfie oder Critical Mass Ride? Wer war Headliner beim Modular Festival 2012? Kraftwerk oder Kraftklub? Mit viel Wissen, Raten und einer gesunden Portion Glück konnten die OB-Kandidaten zwar nicht alle Fragen richtig beantworten, jedoch haben sie alle unsere Prüfung erfolgreich bestanden!
Weitere Fotos von der Veranstaltung gibt es hier: http://www.flickr.com/photos/neueszene/sets/72157641992624854/
Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der nun folgenden Diskussionsrunde, in der die Problematik des Maxfestes (bzw. der Maxstraße) und die Problematik der freien Räume für Jugendliche (Spielplätze, Fußballplätze,…) in Verbindung mit angrenzenden Wohngebieten thematisiert wurde. In einer im Vorfeld stattgefunden Umfrage des SJRs ergaben sich diese beiden Thema als die größten Anliegen der Jugendlichen in der Stadt Augsburg! Differenzierte Ansichten und Anliegen wurden angeführt, so soll aber das Maxfest in jedem Fall wieder ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender werden! Aber wie soll es mit den Freiräumen weitergehen? Hier gab es keine generelle Tendenz obwohl sich alle Kandidaten der hohen Bedeutung dieser Problematik für Jugendliche in Augsburg bewusst waren. Fragen und Wünschen müssten hier von Fall zu Fall geklärt werden, da jeder Ort und jeder Platz seine ganz besonderen Eigenheiten und unterschiedliche Anliegen der Betroffenen mit sich bringt.
In einem krönenden Abschluss mussten die OB-Kandidaten - angeführt von Herrn Dr. Gribl (CSU) und seinem Herausforderer Herrn Dr. Kiefer (SPD) - zwei Teams bilden und gegeneinander in einem an Stefan Raab´s „Blamieren oder Kassieren“ angelehnten „Koalieren oder Blamieren“ antreten. Teamarbeit und Wissen über Augsburg waren gefragt! Wie viel kostet ein Monatsticket für SchülerInnen innerhalb Augsburgs? Oder wie viel Personen braucht es nachts an der Tankstelle, um noch zwei Kästen Bier zu bekommen? Zwar konnten auch in dieser Spielrunde nicht alle Fragen von den Teams beantwortet werden, aber das Unwissen glichen alle Kandidaten durch Ihren Humor aus.
Wir hoffen das dieser Abend für viele Besucher hilfreich war und zitieren zum Abschluss Max Wallner von der Neue Szene Augsburg, der in seinem Bericht zu „CHECK DEINEN BÜRGERMEISTER“ folgendes schrieb: „Alles in allem war es ein gelungener Abend mit einer großartigen Idee, die sich nach kleinen Anlaufschwierigkeiten zu einer wichtigen Plattform für kommende Wahlen entwickeln könnte! OB Kandidaten: CHECK!“