11Tausend entstand aus dem Wunsch heraus eine stadtweite Aktion zu Thema Partizipation und Engagement von Jugendlichen zu entwickeln. Da im März 2008 die Kommunalwahlen in Bayern anstanden, ergab sich daraus die Möglichkeit den abstrakten Begriff „Partizipation“ an etwas konkret greifbarem wie Wahlbeteiligung ablesbar und dokumentierbar zu machen. Das Projekt entwickelte sich deshalb stark in diese Richtung, wobei es den Jugendlichen, neben dem einfachen Akt des Wählens als Beteiligung, auch viele andere Möglichkeiten des Aktivwerdens bot.
Um das Thema „Wählen“ den Jugendlichen näher zu bringen, entstand die Idee einer Wette des Stadtjugendrings auf die Augsburger Jugend: „Wenn bei der Kommunalwahl 11Tausend der 18- bis 27Jährigen zur Wahl gehen, dann organisiert der Stadtjugendring ein Konzert auf dem Rathausplatz“. Als Ziel wurde eine 40prozentige Wahlbeteiligung der Altersgruppe festgelegt, was in konkreten Zahlen ca. 11.000 Wähler bedeutet hätte. Damit stand auch der Name für das Projekt fest.
11Tausend entwickelte sich als starke Marke, die sich durch die verschiedenen zentralen wie dezentralen Aktionen gut in allen Teilen der Stadt bekannt machen ließ. Das Herzstück des Projekts bildete der Plakatgenerator, ein einfaches Tool, mit dem aus einem Foto und einer Forderung schnell individuelle Wahlplakate hergestellt wurden. Daneben gab es Diskussionen mit und ohne Politiker und es gab eine Übungswahl für Augsburger Jugendliche, um das komplizierte bayerische Wahlrecht zu vermitteln. Hier wurden allerdings keine Politiker sondern Bands zur Wahl. Für drei Monate öffnete das „Wahllokal“ seine Pforten und stand allen Interessierten für politische oder kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Und mit 11tausend.de wurde die Idee eines lokalen social networks umgesetzt.
In über 80 Veranstaltungen konnten mehr als 5000 Jugendliche angesprochen werden. Trotzdem wurde die Wette leider nicht gewonnen. Dass 11Tausend am Ende trotz des Wahlergebnisses als Erfolg bezeichnet werden konnte, liegt an der Wahlbeteiligung der Jung- und Erstwähler, die entgegen dem allgemeinen Trend, nicht weiter gesunken sondern leicht angestiegen ist. Betrachtet man das Projekt unabhängig von Wahlbeteiligung und beurteilt das Engagement und die Ideen, die in die Aktion von Jugendlichen eingebracht wurden, dann kann man das Projekt zu Recht als einen der größten Erfolge des SJR bezeichnen. Darüber hinaus wurde stadt- und bundesweit für Aufsehen gesorgt und noch im Wahlkampf begannen Politiker sich mit Themen der Jugend auseinander zusetzten. Dass 11Tausend zum Modellprojekt der Landeszentrale für politische Bildung erklärt wurde, rundet das positive Bild noch ab.
Eine komplette Projektdokumentation könnt ihr hier herunterladen.